Thurgauerzeitung 26.August 2011

02.10.2011 17:35

 

Tagblatt Online, 26. August 2011 06:15:00

Erste Hilfe für unsere Lieblinge: Andreas Gähler fährt auch für kleine Tiere überall hin

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Ohne Blaulicht unterwegs: Andreas Gähler, Leiter der Tierambulanz, versucht trotzdem so schnell wie möglich an der Unfallstelle zu sein. (Bild: Reto Martin)

MÜLLHEIM. Andreas Gähler aus Müllheim leitet eine Tierambulanz. Mit Notfalltransporten und Suchaktionen für verletzte oder vermisste Tiere leistet er Soforthilfe.

Sereina Capatt

Angefahrene oder verschwundene Tiere sich selbst zu überlassen, kann Andreas Gähler nicht akzeptieren. Deshalb beschloss der damals arbeitslose Andreas Gähler vor gut einem Jahr, eine Ambulanz für Tiere zu gründen.

«Ich bin mit Tieren aufgewachsen, weshalb ich schon immer ein sehr enges Verhältnis zu ihnen hatte. Die Tierambulanz gab mir die Möglichkeit, in Not geratenen Tieren zu helfen», sagt Gähler. Zurzeit ist sein Unternehmen noch eine Einmannfirma. Doch Gähler beschäftigt auch immer wieder freiwillige Helfer, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen.

Kein Tierarzt, aber mit viel Herz

Veterinär ist Andreas Gähler keiner. Doch durch verschiedene Erste-Hilfe-Kurse beim Tierschutz ist er in der Lage, verletzten Tieren Soforthilfe zu leisten. Er ist 24 Stunden pro Tag in Alarmbereitschaft. Egal wo im Thurgau.

«Bei Einsätzen, bei denen der Besitzer des verunfallten Tiers nicht ausfindig gemacht werden kann, übernehme ich die Kosten für den Transport zum Tierarzt selber», sagt Gähler, als ob das selbstverständlich wäre. «Auch die Tierärzte behandeln diese Tiere dann kostenlos.»

Im Notfall: Die Ambulanz rufen

«Wenn man ein verletztes Tier findet, sollte man auf keinen Fall zögern, mich anzurufen.» Die Einsätze der Tierambulanz sind sehr vielfältig. Oftmals muss Gähler notfallmässig ausrücken, um angefahrenen Tieren zu helfen. Häufig wenden sich auch verzweifelte Tierbesitzer wegen ausgerissener oder vermisster Haustiere an ihn.

Hund behinderte Zugverkehr

Den aussergewöhnlichsten Fall erlebte Gähler diesen Sommer: «In Frauenfeld war ein Hund ausgerissen. Er streunte durch die ganze Stadt und verirrte sich schliesslich auf die Bahngleise. Die SBB mussten daraufhin den Zugverkehr einstellen. Glücklicherweise gelang es mir, den Hund einzufangen und ihn den glücklichen Besitzern zurückzugeben.»

Unterwegs ist Gähler ausserdem mit Tieren, die er ins Tierspital fahren muss. Sehr häufig sei dies in letzter Zeit bei Hunden der Fall, die aufgrund einer Magendrehung ins Spital gebracht werden müssten. Es komme aber auch vor, dass er Tierärzte zu den verletzten oder transportunfähigen Tieren fahre.

Wenn jede Hilfe zu spät kommt

Obwohl Gähler bereits vielen Tieren helfen konnte, gibt es immer wieder Einsätze, bei denen er nur noch die erlösende Spritze setzen kann. Ein trauriges Erlebnis hatte er vor einiger Zeit mit einem jungen Kätzchen, das in einem Kippfenster eingeklemmt war – jede Hilfe kam zu spät.

Gähler unterstützt auch Tierhalter, die ihre liebsten Vierbeiner einschläfern müssen; dann begleitet er sie zum Tierarzt, steht ihnen bei.

Zudem bietet Gähler eine häusliche Betreuung für Kleintiere an. Mit Spaziergängen für Hunde und Füttern von Katzen erleichtert er berufstätigen Tierhaltern den Alltag.

Andreas Gähler zeigt mit seiner Tierambulanz vor allem eins: sehr viel Herz für Tiere.



 


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